In einem Hochsicherheitstrakt am Hammerweg wird der Prozess gegen die Gruppe Freital verhandelt. (Foto: Archiv/dpa)
Gruppe Freital soll weitere Anschläge geplant haben
Die "Gruppe Freital" soll weitere Anschläge auf politische Gegner geplant haben. Das sagte am Mittwoch eine früher ermittelnde Staatsanwältin im Terrorprozess am Dresdner Oberlandesgericht.
Sie berichtete von den Aussagen der Angeklagten Maria K. Die einzige Frau in der Runde der acht Beschuldigten hatte demnach ausgesagt, dass man beispielsweise ein Fest der Linken in Freital mit Pyrotechnik angreifen wollte. Sie hätte sich dann aber dagegen ausgesprochen, weil bei der Aktion auch Kinder hätten verletzt werden können. Im Prozess selbst schweigt
Maria K. wie fast alle der Beschuldigten. Nur der jüngste Angeklagte, Justin S., hatte bisher ausgesagt und Mitangeklagte schwer belastet.
"To-Do-Liste" an Linken-Büro
Auch weitere Indizien sprechen für weitere Anschlagspläne der Gruppe Freital. Mitglieder der Gruppe sollen im Herbst 2015 nach unseren Informationen am Büro der Linken in Freital Pappschilder mit einer "to do Liste" (sic!) aufgehängt haben. Dort wurden die Namen von Linken-Stadtrat Michael Richter, Flüchtlingshelferin Steffi Brachtel und Grünenpolitikerin Ines Kummer aufgeführt. Hinter den Namen waren teilweise Haken - offenbar für bereits verübte Anschläge. Dahinter stand: "Fortsetzung folgt...".
In dem Prozess wird sieben Männern und einer Frau im Alter zwischen
19 und 39 Jahren unter anderem die Bildung einer terroristischen
Vereinigung vorgeworfen. Sie sollen 2015 mehrere Sprengstoffanschläge
in Freital und im nahen Dresden verübt und für ein Klima der Angst
und Repression gesorgt haben. Nach Darstellung der Bundesanwaltschaft
nahmen sie die Verletzung und Tötung von Menschen in Kauf. In der
Anklage geht es auch um versuchten Mord. Die verwendeten Böller waren
für die Anschläge präpariert worden und besaßen enorme Sprengkraft.
Die am Dienstag und Mittwoch vernommene Staatsanwältin hatte damals
in dem Fall ermittelt. Er wurde im Frühjahr von der
Bundesanwaltschaft übernommen, die nun in den Verfahren die Anklage
vertritt. (as mit dpa)
'Bürgerwehr FTL / 360' veröffentlicht auf Facebook eine Anschlags-'To-Do-Liste'. #Freital#Terror#Sachsenpic.twitter.com/85DCTWvyuJ
— Straßengezwitscher (@streetcoverage) 1. Oktober 2015